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ADHS Aktuell

 
Editorial
 
Der aktuelle Newsletter ist der BEFA gewidmet. Die 6. Nationale ADHS-Tagung für Betroffene und Fachpersonen widmete sich dem Thema Digitalisierung und den damit verbundenen Chancen und Risiken für ADHS-Betroffene. Es berichtet Isolde Schaffter-Wieland.Stefanie Rietzler widmet sich in Form eines Videos dem Thema «Arbeitstempo».Am Schluss folgt ein Hinweis auf die Mitgliedertagung der SFG ADHS.
 
Herzliche Grüsse,
 
Fabian Grolimund und Stefanie Rietzler
 

ADHS – (K)Ein Thema mehr?

Isolde Schaffter-Wieland, Beraterin elpos Zürich, VS-Mitglied SFG ADHS

 

Auswirkungen der Digitalisierung

 

Die 6. Nationale ADHS-Tagung für Betroffene und Fachpersonen fand dieses Jahr in der ehrwürdigen alten Universität an der Rämistrasse 71 in Zürich statt. Einmal mehr konnten die Schweizerische Fachgesellschaft ADHS und elpos Schweiz für den Anlass hochkarätige Referentinnen und Referenten wie Prof. Dr. Susanne Walitza, Prof. Dr. Allan Guggenbühl und Prof. Dr. Edna Grünblatt gewinnen.

Eingeführt in die spannende Tagung hat der Informatiker Daniel Ammann mit dem Kurzreferat «Digitalisierung und jetzt?». Mit seiner Feststellung: «Wäre ich digital, so wäre ich ein iPhone oder Google…» gewann der junge Mann die 221 Teilnehmenden auf Anhieb als aufmerksame Zuhörer. Seine wichtigsten Apps seien One Drive, die Cloud-Dienste und Wonderlist. Mit klaren Worten beschrieb er Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Sein Ausblick in die digitalisierte Zukunft hinterliess gemischte Gefühle. Daniel Ammann zog das Fazit: «Digital ist gut und recht – man muss lernen, damit umzugehen. Selbst finde ich es beängstigend, dass sie so schnell vorangeht.» Nach der anschliessenden Fragerunde sorgte «Stegreif-Comedian» Christian Käser alias Pumpernickel für eine unterhaltsame Atmosphäre in der Aula.

Sympathisch und humorvoll bestritt Prof. Dr. Susanne Walitza das erste Hauptreferat «ADHS und pathologischer Internetgebrauch». Sie hielt fest, dass ADHS ein Risikofaktor für eine problematische Internetznutzung und Internetabhängigkeit sei (Barth + Renner, 2015). In der Schweiz sind 7,4 % von einem problematischen Medienkonsum betroffen, in asiatischen Ländern liegt die Zahl bei 20,7 %! «Medienkompetenz sollte zuhause und in der Schule vermittelt werden.»

Als positiven Aspekt der Digitalisierung betrachtet die Professorin für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universität Zürich:

  • Einfache und jederzeit abrufbare Informationen, die das Wissen erweitern
  • Hohe Flexibilität
  • Lernmöglichkeiten
  • Schneller, billiger und einfacher soziale Austausch, erleichterte Kommunikation

Negative Auswirkung hingegen sind:

  • Schlechter Schlaf
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Adipositas
  • Einfluss auf die Psyche, internalisierendes und externalisierendes Verhalten, depressive Symptome
  • Tagesschläfrigkeit (Lehrer beobachten dies häufig bei ADHS-betroffenen Schülern)
  • Spiele mit suchtinduzierenden Eigenschaften!
  • Schneller Erfolg = Belohnung

Ihr Referat beschliesst Dr. Walitza mit dem Wunsch eines verstärkten Dialogs mit der Game-Industrie, um sie in die Verantwortung gegenüber dem Konsumenten zu nehmen.

Der Unternehmer, Blogger und Influencer Ralph Widmer sprach authentisch und mitreissend wie er trotz oder vielmehr dank ADHS zum erfolgreichen Online-Unternehmer wurde. Er sieht in der Digitalisierung durchaus eine Chance für Betroffene. Und es sei ein Potential vorhanden, das unbedingt genutzt werden sollte. Er beruft sich dabei auf die eigene Erfahrung. So hatte er bereits als Kind grosses Interesse für Computer und Software und baute PCs. Mit 23 nutzte er seine Fähigkeiten und stieg in den IT-Bereich ein, wo er schon kurz darauf als Projektführer im Ausland eingesetzt wurde. «Mein Vater wollte zwar stets, dass ich studiere. Jetzt bin ich 33 und erstmals an einer Universität – als Referent», witzelte der Marketingprofi. Vom Enfant terrible entwickelte er sich zum erfolgreichen, selbständigen Unternehmer. Inzwischen kennt er Strategien, wie er mit der hyperaktiven Veranlagung umgehen kann, und erkennt, wann es Zeit für eine Pause ist. Meditation und Sport «erden» ihn, Auszeiten vom Smartphone (digitaler Detox nach Tim Ferriss) verschaffen ihm auch mentale Verschnaufpausen. Wichtig sei, auch das Wording sich selbst gegenüber anzupassen. «Statt ich kann das nicht, ich versuch’s…»

In diesem Sinne bittet er die anwesenden Eltern, ihre Kinder nicht als Kranke zu behandeln, sondern ihnen die Freiheit zur Entfaltung zu ermöglichen, sie in ihren Stärken zu fördern und nicht in das eigene Schema zu lenken. Ihm habe eine klare, konsequente Linie geholfen. «Hart, aber fair!» Children aren’t worried about the future. Young people arent’t worried about the future; they’re worried about us: us leading them into the future we envision. (Jack Ma) Das Fazit von Ralph Widmer zu Digitalisierung, künstlicher Intelligenz und darin enthaltenen Chancen: «Die Technologie lässt sich nicht aufhalten. Was wir bewahren müssen, ist unser Menschsein.»

Nach der Mittagspause standen verschiedene Kurzreferate oder Workshops auf dem Programm, die sich hauptsächlich ums Tagungsthema drehten. «Gamen, chatten & Eltern, die nur noch hypern», lautete der Titel des Referats von Prof. Dr. Allan Guggenbühl, Dozent für Psychologie und Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule des Kantons Zürich. In seinen spannenden und lebendigen Ausführungen visualisierte er deutlich die beiden Welten, in denen sich Kinder, Jugendliche und Erziehungspersonen bewegen. Während bei Erwachsenen neue Techniken oft Ängste auslösen, bietet das Internet den Kindern die Gelegenheit sich eine Gegenwelt zu den Erwachsenen zu generieren», erklärt der Leiter des Instituts für Konfliktmanagement und Mythodrama (IKM). Beim Gamen, Chatten haben sie das Gefühl, dass sie sich von den Erwachsenen abgrenzen können. «Sie leben in einer Blase.»

Ein angepasster Medienkonsum funktioniere nur über Massnahmen, Regeln und Konsequenzen – nicht über Einsicht.  Mehr als täglich 1 ½ bis 2 h sollte die digitale Zeit für einen Teenager nicht überschreiten. Bereits ab 9/10 Jahren kann der Medienkonsum problematisch werden. Warnzeichen sind Übermüdung oder der Kontaktentzug. Dabei sei es besonders wichtig, mit dem Jugendlichen in Kontakt zu bleiben, Themen anzusprechen, die ihn interessieren wie beispielsweise ein Gespräch über Gott und die Liebe. Dies seien Themen, die von den Eltern kaum mehr angesprochen würden. Prof. Allan Guggenbühl veröffentlichte unlängst sein Buch «Für mein Kind nur das Beste. Wie wir unseren Kindern die Kindheit rauben». Es ist ein Plädoyer für die Bewahrung der Kindheit. «Kinder sind nicht unfertige Erwachsene, sondern Menschen mit eigenem Profil, eigenen Bedürfnissen und dem Recht auf eine Kindheit.»

Einen für Fachpersonen interessanten Abstecher in die Forschung ermöglichte Prof. Dr. Edna Grünblatt, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Universität Zürich, Laborleitung. Sie widmete ihr Referat der Frage: «Was können wir aus personalisierten ADHS-Modellen lernen? Neuronen in der Petrischale». Die engagierte Spezialistin interessiert sich als Mutter eines betroffenen Sohnes seit längerem für die ADHS-Forschung und wie Methylphenidat auf das Gehirn wirkt. Als ausschlaggebende Risikofaktoren für eine ADHS führte sie auf:

Genetik 75%:

  • Eltern
  • Geschlecht

Umwelt 25%:

  • Stress in der Schwangerschaft
  • Niedriges Geburtsgewicht
  • Pränataler Stress
  • Rauchen u.a.

Ein Gen allein führe nicht zu ADHS – es brauche eine Kombination (nicht monogenetisch, sondern polygenetisch). So beeinflussen pränatale und postnatale Stressfaktoren die Gehirnreifung des Kindes signifikant. Zu einem nichtbetroffenen Kind betrage diese Differenz bei ADHS fast 4 Jahre. Erkenntnis der Wissenschaft: Methylphenidat scheint bei längerer Einnahme auch die Hirnreifung positiv zu beeinflussen.

Prof. Grünblatt hielt fest, dass über ADHS viel bekannt ist, aber die zellulären und molekularen Prozesse noch im Dunkeln liegen. Sie stellte neue Forschungsprojekte und erste Ergebnisse von Verfahren vor, bei denen aus Haarwurzeln von Menschen mit ADHS und von Kontrollprobanden Stammzellen hergestellt werden, die zwei oder mehrere verschiedene, unterschiedlich differenzierte Zellen bilden können. Diese Stammzellen werden schliesslich zu naturierten Neuronen entwickelt, um die Differenzierung und Reifung der Neuronen zu beobachten und daraus zu lernen, weshalb manche Patienten mit ADHS auf bestimmte Therapien ansprechen und andere nicht.

«Digitalisierung in der Berufswelt – Chancen oder Risiko?», dieser spannenden Frage widmete sich Dr. Liliane Müller, Psychologin und Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin, Laufbahnzentrum Stadt Zürich. Wie der Unternehmer Ralph Widmer bereits betonte, eröffnen sich mit der Digitalisierung auch neue Wege. Zwar verschwinden dadurch auch Berufe und Jobs für Niedrigqualifizierte, aber gleichzeitig entstehen neue Berufsbilder. Gemäss Liliane Müller ermöglichen neue Technologien auch mehr Kreativität. Roboter als «Arbeitskollegen» übernehmen eintönige Routinetätigkeiten und vereinfachen, respektive beschleunigen eine Arbeit. Gefragt ist in der digitalen Welt eine neue Denkweise. Fähigkeiten, die oft auch Benefits von ADHS-Betroffenen sind: kreativ, offen, neugierig, agil, teamfähig. Programmierkenntnisse, technische und soziale Skills sind weitere Ressourcen für die VUCA-Welt (Volatil, Uncertain, Complex, Agil). Neue Berufsbilder sind beispielsweise: BIM Koordinator/Koordinatorin (Baubranche), Mediamatiker, HörsystemakustikerIn, Interactiv Media DesignerIn, Medientechnologin/loge, Veranstaltungsfachleute. Die Herausforderungen für Menschen mit ADHS sind:

  • Struktur
  • Arbeitstempo
  • Schnell im Stress
  • Ablenkungsgefahr
  • Selbstwert

Fazit der Fachfrau:

In Zukunft sind die Fähigkeiten von ADHS-Betroffenen gefragt! Aber: Die Welt wird schneller und weniger fassbar, was überfordern könnte.

Deshalb bei der Berufswahl und Lehrstellensuche:

  • Interessen gut abklären
  • Stärken und Herausforderungen genau anschauen
  • Sich durch gezielte Therapie helfen lassen
  • Mit offenen Karten spielen
  • Ein Jobcoaching in Anspruch nehmen

Einmal mehr stiess das Referat von Psychologe Fabian Grolimund von der Akademie für Lerncoaching, Zürich, auf grosses Interesse. Sein Workshop zum gleichnamigen Buch «Vom Aufschieber zum Lernprofi» war zweimal voll besetzt.

Wie die PäPKi-Therapie bei ADHS und der Flucht in die digitale Welt helfen kann, vermittelte Susanne Biasio von der Praxis für Entwicklungsförderung in Uster. Sie warf zu Beginn ihres Referats die Frage auf: Öffnet Bill Gates ADHS die Tore? Tatsächlich können aufgrund gewisser Defizite Betroffene ihre Genialität und Fähigkeiten oft nicht zur Geltung bringen – aber im Netz sind sie unschlagbar: Sie «graben» (englisch: to dig) das aus, was sie brauchen. Umgangssprachlich bedeutet to dig aber auch «verstehen, mögen». Betroffene fühlen sich im Netz verstanden – und sie mögen es.

Ralph Widmer wiederum lud die jungen Teilnehmer zum interaktiven-Live-Digital Workshop mit dem Tool Poll Everywhere ein. Über eine APP konnten sie live und interaktiv Fragen zum Thema ADHS & Digitalisierung, Zukunft, Probleme, Herausforderungen und anderes mehr stellen. Live erlebten sie, wie die Digitalisierung informativ helfen kann, wie man Umfragen generiert oder Statistiken zeigt.

Immer wieder fragen Eltern an, ob sie ihr ADHS-betroffenes Kind mit einer gezielten Ernährung unterstützen können. Dieser Frage kamen die drei Ernährungsberaterinnen Iris Schrepfer, Gaby Stampfli und Susanne Friedli mit ihrem Workshop «Essen wirkt! Schlau durch das digitale Zeitalter» nach. Die Bedarfsorientierte Ernährung (BoE) offenbart, wie Essen auf den Körper wirkt und sogar unser Denken beeinflussen kann. Das Ziel der BoE ist es, körperliche Mängel mit einer natürlichen, alltagstauglichen Ernährung auszugleichen. Nachstehend einige Tipps, was bei ADHS wirksam sein kann.

  1. Tagesrhythmus umstellen
    Durch ein salziges Frühstück mit tierischem Eiweiss (ohne Zucker, Früchte, Müesli) und abends Gemüse und Getreide, verschwindet die Lust auf Süssigkeiten.
  2. Weglassen von Zucker in jeglicher Form
    und anderen rasch resorbierbaren Kohlenhydraten beugt Unterzuckerungen vor. Unterzuckerung hat viele Symptome mit ADHS gemeinsam: Vergesslichkeit, Konzentrationsmangel, Leistungsabfall, innere Unruhe, Gereiztheit, Müdigkeit.
  3. Keine Früchte morgens
    Ein Kaliumüberschuss morgens durch kaliumreiche Früchte führt zu Salzmangel. Symptome: benommener Kopf bis zu Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen. Früchte nachmittags essen.
  4. Phosphate/Phosphor aus künstlichen Zusätzen meiden
    Natürlicher Phosphor im Lebensmittel selber aber wird benötigt für den Antrieb, den körpereigenen Eiweissaufbau und für die Wirksamkeit der Vitamine.
  5. Fertig- und Light-Produkte meiden
    E-Nummern, Geschmacksverstärker, Zuckerersatzstoffe, Farbstoffe, Konservierungsstoffe meiden. Sie irritieren den Körper, da sie falsche Signale aussenden. Ein jodiertes Salz ohne Rieselhilfe verwenden.
  6. Sich möglichst mit frischen, unverarbeiteten und saisonalen Lebensmitteln ernähren.

Damit erhält der Körper am meisten Energie.

  1. Vitalststoffmängel spielen in Zusammenhang mit ADHS eine wichtige Rolle.

Ein Mangel an Zink, Eisen, Vitamin D und Tryptophan führt laut einer Studie der Uni Aachen zu:

  • • Erhöhter Hyperaktivität
  • • Ängstlichkeits- und Verhaltensproblemen
  • • Konzentrationsmangel
  • • aggressivem Verhalten

Zink ist enthalten in weissen Bohnen, Rollgerste, Kürbiskernen, Rindfleisch

Tryptophan ist in Poulet und hellem Fleisch vorhanden. Aus Tryptophan werden unsere Wohlfühl- und Einschlafhormone gebildet (Serotonin & Melatonin).

Eisen und Vitamin D wird morgens am besten aufgenommen.

Wenn möglich vermeiden:  Tomaten, Äpfel, Orangen, rote Peperoni, zu viel rote Rüebli, diese blockieren die Zinkaufnahme.

Informationen zu dieser Ernährungsweise gibt es auf: www.boeverein.ch

Bei den anwesenden Fachpersonen fand der Qualitätszirkel mit Prof. Dr. med. Dominique Eich-Höchli, Co-Präsidentin der SFG ADHS grosse Aufmerksamkeit. Sie übernahm diesen Workshop spontan im Alleingang und unter ihrer kompetenten Leitung wurde über die aktuellen Herausforderungen in der Diagnostik und Therapie diskutiert sowie analysiert, ob und wie sich die Digitalisierung in der Arbeit mit Menschen mit ADHS auswirkt.

Christian Johannes Käser war der Shooting Star an der BeFa 2019! Der Schauspieler, Musiker, Moderator und Trainer begeisterte das Publikum mit seinem genialen Wortwitz und bemerkenswerten Improvisationstalent. So schaffte er es, Leichtigkeit in ein ernstes Thema zu bringen und «versüsste» der scheidenden Präsidentin des Regionalvereins Zürich Glarus Schaffhausen, Judith Landes, den Abschied mit einer berührenden, musikalischen Hommage an ihr jahrzehntelanges Wirken für die ADHS-Organisation und ihren enormen Einsatz für die Tagung.

Wir danken an dieser Stelle allen mitwirkenden Fachpersonen für ihre spannenden und interessanten Referate und Workshops, die sie ohne Honorar bestritten haben sowie allen freiwilligen Helferinnen und Helferin, die zum erfolgreichen Gelingen dieses wichtigen Anlasses beigetragen haben. Zurück bleibt allerdings die Ernüchterung, dass nur gerade 19 Mitglieder der SFG ADHS an der Tagung teilgenommen haben. Erfreulicherweise fanden doch 90 Mitglieder von elpos und 52 Nichtmitglieder der beiden ADHS-Organisationen den Weg nach Zürich. Eine Teilnehmerzahl, die leider nicht ausreicht, um die Kosten zu decken. Demgegenüber stehen allerdings rundum positive Feedbacks auf den aufwändigen Anlass, was die beiden Organisatorinnen der BeFa 2019 Felicitas Furrer, Geschäftsführerin der SFG ADHS und Judith Landes für den enormen Aufwand und vielen freiwillig geleisteten Arbeitsstunden entschädigt. Danke deshalb auch allen Teilnehmenden für ihre wertvolle Präsenz an der BeFa!

 

Warum ist mein Kind so langsam?

Stefanie Rietzler, Psychologin, Autorin von «Erfolgreich lernen mit ADHS»

 
Bist du immer noch nicht weiter?», «Mach jetzt vorwärts!», «Die Hausaufgaben dauern ja Stunden!» - wer mit Eltern ADHS-betroffener Kinder arbeitet, wird immer wieder auf das Thema «Arbeitstempo» angesprochen.Dabei machen Eltern oft die frustrierende Erfahrung, dass gerade Kinder vom vorwiegend unaufmerksamen Typus noch langsamer werden, je mehr man sie zur Eile antreibt.Doch warum sind einige Kinder langsamer als andere? Und lässt sich das Arbeitstempo steigern?Stefanie Rietzler zeigt im Video anhand des Konzeptes der Verarbeitungsgeschwindigkeit auf, dass dem Arbeitstempo genetische und entwicklungsbedingte Komponenten zugrunde liegen und es daher nichts nützt, Kinder ständig zu mehr Eile anzutreiben.Über Umwege lässt sich das Tempo jedoch in einzelnen Bereichen steigern, indem grundlegende Kompetenzen automatisiert werden, auf genügend Pausen geachtet wird und Abläufe wie die Morgenroutine klar strukturiert werden. Vielen Kindern hilft es auch, wenn für die Hausaufgaben und das Lernen ein maximales Zeitlimit vereinbart wird, nach dem – in Absprache mit der Lehrperson - das Lernen abgebrochen werden darf.
 
Hier geht es zum Film:
 
https://www.youtube.com/watch?v=2R9Y0sDY9ts&t=1s 

Veranstaltungshinweis

Mitgliedertagung der SFG ADHS mit Referaten zu den Themen:

  • ADHS - Wegbereiter für die Entwicklung von Essstörungen: med. pract. Katja Meier-Müller, Chefärztin Privatklinik Aadorf
  • ADHS Medikation und Nebenwirkungen: Prof. Dr. med. Thomas Müller, Chefarzt und ärztlicher Direktor Privatklinik Meiringen
  • Ort / Datum: Bahnhofbuffet Olten, Seminarraum, 19.März 2020, 14:00 - 17:30 Uhr
Weitere Informationen folgen auf: https://www.sfg-adhs.ch/veranstaltugen/eigene-veranstaltungen/31.html